Boehringer Ingelheim stellt sich vor
15. März 2022BASYS-Studie contra GKV-Finanzstabilisierungsgesetz – Podiumsdiskussion
22. September 2022Aktuell werden in Deutschland wieder verschiedenste Kostendämpfungsmaßnahmen im Arzneimittelbereich diskutiert. Allzu oft wird dabei vergessen, dass die Sparbeiträge der pharmazeutischen Industrie auch negative volkswirtschaftliche Effekte haben können. Vor diesem Hintergrund hat die Pharmainitiative Bayern die Studie „Gesamtwirtschaftliche und gesundheitswirtschaftliche Auswirkungen der Rabatte auf pharmazeutische Produkte“ bei der BASYS Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung im Auftrag gegeben.
Wesentliche Ergebnisse der Studie sind, dass Investitionen in Forschung und Entwicklung der Schlüsselfaktor für Wachstum, Produktivität und Wohlstand sind. Die Pharmazeutische Industrie ist äußerst forschungsintensiv und zählt zum Cluster der Spitzentechnologie. Sie ist zudem eine Branche mit hoher Wertschöpfung, gut bezahlten und produktiven Beschäftigten, mit einer wachsenden Beschäftigtenzahl. Sie erzeugt hohe Exportüberschüsse.
Trotz dieser hohen volkswirtschaftlichen Bedeutung der Branche, ist die pharmazeutische Industrie schon heute stark mir Rabatten und Kostendämpfungsmaßnahmen belastet: 72,3 Mrd. € zwischen 2010-2020. Und das obwohl die Hersteller Investitionen nur aus laufenden Gewinnen generieren können. Werden diese abgeschöpft, fehlt das Investitionspotential und damit die Voraussetzung für notwendige Innovationen bei bislang noch nicht optimal therapierbaren Indikationen. Herstellerrabatte senken die Investitionsausgaben. Die unterlassenen Investitionen führen dann zu weiteren Effekten in der industriellen Verflechtung.
Eine Modellierung der Erhöhung des Herstellerrabattes von 7% auf 16% kommt zu dem Ergebnis, dass sich die negativen Wertschöpfungs- und Investitionseffekte auf das Doppelte bis Dreifache der vermeintlichen Einsparung einer Erhöhung des Herstellerrabatts belaufen. Oder anders formuliert: 1 € Erhöhung des Herstellerrabatts verursacht 2 – 3 € Einkommensverluste und Minderinvestitionen. Mögliche negative Effekte auf das zukünftige Arzneimittelangebot durch die Erhöhung des Herstellerrabattes sind in dieser Schätzung noch nicht einmal enthalten.
Eine rationale Gesundheitspolitik sollte aus Sicht der Pharmainitiative Bayern bei der Entscheidung über politische Maßnahmen die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen berücksichtigen. Das Gutachten der BASYS Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung leistet hier einen wichtigen Beitrag, um eine umfassende Diskussion und Bewertung von Sparmaßnahmen im Arzneimittelbereich zu ermöglichen.
Die gesamte Studie finden Sie hier – oder in unserem Download-Bereich.
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