Seit Jahren rückläufig: Die Preise für Arzneimittel
19. September 2017SERVIER Deutschland neu in der Pharmainitiative Bayern!
26. April 2018München, 23. Oktober 2017. Pharmaunternehmen in Deutschland müssen die Forschung und Entwicklung neuer Wirkstoffe aus einem immer kleineren Segment finanzieren. Denn: Der Marktanteil patentgeschützter Medikamente schrumpft. Dies zeigt die Studie „Die Entwicklung der Pharmazeutischen Industrie in Bayern – Standortanalyse 2015“ des BASYS-Instituts, die die Pharmainitiative Bayern in Auftrag gegeben hat.
Innerhalb von nur sieben Jahren hat der Anteil der Generika an den verordneten Tagesdosen (DDD) im Fertigarzneimittelmarkt um ca. 50 Prozent zugenommen. Das ist erst einmal eine gute Nachricht, denn es bedeutet, dass vormals innovative Medikamente nun zu geringeren Kosten zur Verfügung stehen. Gleichzeitig hat sich der Anteil der verordneten patentgeschützten Medikamente jedoch fast halbiert (minus 41,3 %). Die Problematik: „Die Gewinne von forschenden Pharmaunternehmen sind primäre Finanzierungsquelle für die Forschung und Entwicklung neuer Wirkstoffe. Letztere müssen aus einem immer kleiner werdenden Segment finanziert werden“, erklärt der Geschäftsführer des BASYS-Instituts und Studienautor Markus Schneider.
Hinzu kommt: Die Tagestherapiekosten zu Apothekenverkaufspreisen (AVP) sind bei Generika von 48 Cent je DDD im Jahr 2010 auf 39 Cent je DDD in 2015 gefallen. „Zwar sind die Preise im Patentmarkt gestiegen; betrachtet man den Patentmarkt und den Generikamarkt jedoch zusammen, zeigt sich: Die Tagestherapiekosten des GKV-Arzneimittelmarkts sind stabil. Mit 72 Cent je DDD im Jahr 2015 sind sie genauso hoch wie in 2010“, meint Schneider. „Real, also unter Berücksichtigung der allgemeinen Kaufkraftentwicklung, sind die durchschnittlichen Tagestherapiekosten sogar gefallen.“
Er ergänzt: „Das Ausgabenwachstum bei Arzneimitteln der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist angesichts der insgesamt stabilen Entwicklung der Tagestherapiekosten auf einen Mengenanstieg bei den Verordnungen zurückzuführen.“ Allein von 2010 bis 2015 haben sich die Tagesdosen im GKV-Fertigarzneimittelmarkt um knapp 14 Prozent erhöht. Eine Produktivitätssteigerung kann die zunehmende Belastung bei steigenden Kosten für Löhne, Energie und chemische Grundstoffe jedoch nur teilweise auffangen. „Forschung und Entwicklung zu finanzieren fällt der pharmazeutischen Industrie in Deutschland immer schwerer“, resümiert Schneider.
Quelle:
Markus Schneider, Thomas Krauss, Aynur Köse: Die Entwicklung der Pharmazeutischen Industrie in Bayern – Standortanalyse 2015. BASYS-Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung, Augsburg, 2017; erschienen in: RPG, Band 23, Heft 2/2017, S. 67-79.
Über die Pharmainitiative
Die Pharmainitiative Bayern ist ein Zusammenschluss von derzeit neun forschenden Pharma-Unternehmen mit Sitz in Bayern. Gegründet im Jahr 2013, setzt sich die Initiative für gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen ein, um die hohe Qualität der aktuellen Gesundheitsversorgung zu erhalten. Bayern steht im Wettbewerb der Regionen. Nur wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert werden, kann die Spitzenposition Bayerns im Bereich Forschung & Entwicklung (F&E) gehalten werden. Das wiederum ist die Voraussetzung für eine nachhaltig hohe Qualität der Patientenversorgung. Mitglieder sind die Unternehmen Amgen, Biogen, Bristol-Myers Squibb, Celgene, Daiichi Sankyo, GlaxoSmithKline, MSD Sharp & Dohme, Novartis und Roche. Unterstützt wird die Pharmainitiative Bayern von den Verbänden vfa, VCI Bayern und dem Landesverband Bayern des BPI.
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